Alt-Wiedikon
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Entstehung Spitex Zürich

Über Jahrzehnte sind die verschiedenen Spitex-Institutionen der Quartiere zu einer einzigen zusammengewachsen, der Spitex Zürich. Das Beispiel von Wiedikon gibt einen Einblick.

Velofahren auf eigene Rechnung

Der Verein Spitex Zürich wurde anfangs Juli gegründet. Damit ging eine lange Entwicklung zu Ende: Über Jahrzehnte sind die verschiedenen Spitex-Vereine der Quartiere zu einem einzigen zusammengewachsen. Das Beispiel von Wiedikon gibt einen Einblick in die Entstehung der Spitex Zürich.

Die Not von Armen und Kranken in der Gemeinde zu lindern, hatte sich der 1861 gegründete Frauenhülfsverein Wiedikon zur Aufgabe gemacht. Um 1900 entstand mit der Gemeindekrankenpflege Wiedikon ein Vorläufer der «Spitex». 1936 schrieb deren Präsident: «Wer keine Gelegenheit hat, Einblick in die Tätigkeit der Schwestern zu nehmen, könnte ihre Arbeit leicht unterschätzen. Vom frühen Morgen bis am späten Abend unterwegs, oft bis in den 5. Stock treppauf & ab ist keine leichte Aufgabe und dazu ist unser Quartier sehr weitläufig.»

Aegertenstrasse 56 mit spielenden Kindern_Ortsmuseum Wiedikon

Viel zu tun

«Unsere drei Schwestern Elise, Frieda und Lisette sind von morgens bis abends und gelegentlich auch in der Nacht im Einsatz. Obwohl ihre Haare ergraut sind, haben sie ihre Dienste mit gewohnter Treue und unermüdlicher Hingabe ausgerichtet. Per Tag und Schwester sind es sieben Besuche. Aber die Zahl allein besagt nicht alles. Die Frage ist, was bei dem Besuche geleistet wird: Betten besorgen, Wunden verbinden, Einspritzungen machen, Fieber messen, Verband anlegen, Kompressen auflegen, Nachtwachen.» Im Jahresbericht 1938 werden 255 Patienten, 5518 Besuche, 20 Nachtwachen, 1 Krankentransport und 54 Leichenbesorgungen aufgezählt.

Schlossgasse-Zweierstrasse_Ortsmuseum Wiedikon

Velo sei dank

Über Jahrzehnte sind alle zu Fuss unterwegs. Im Juni 1942 wünscht der Vorstand der «Schwester Lisette, die auf eigene Rechnung und Gefahr das Velofahren erlernen will, guten Erfolg». Das Velo wird bald darauf das übliche Fortbewegungsmittel für die Spitex – und ist es bis heute geblieben.

Velo