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«Spitex hat wichtige Funktion»

Der Verein dialog@age hat das Ziel, den Dialog aller Stakeholder in der Altersversorgung zu fördern. Das diesjährige Symposium fand in Zürich statt und ging aufs Thema «Altersversorgung 2040 – Gesundheitspolitische Forderungen aus Sicht der Qualität, Finanzierung und Ressourcen» ein.

Die Positionen der Spitex vertraten dieses Jahr Marianne Pfister, Co-Geschäftsführerin von Spitex Schweiz, in ihrer Begrüssungsansprache und Markus Reck, CEO von Spitex Zürich, mit einem Fachbeitrag. In seinem Vortrag «Spitex – Weichen heute stellen, denn 2040 ist morgen» blickte er in die Zukunft. Im Jahr 2040 werden rund ein Drittel der Bevölkerung in der Schweiz im Rentenalter sein, rund 10 Prozent davon werden hochbetagt, also über 80 Jahre alt sein. «Diese zehn Prozent werden uns stark beschäftigen», so Markus Reck. «Denn wir müssen Lösungen für zahlreiche Spannungsfelder finden.»

Beispielsweise zeige die Demografie, dass immer mehr Menschen auf Hilfe angewiesen sind. Gleichzeitig sei es schwierig, ausreichend Fachkräfte zu finden. Ein weiteres Spannungsfeld: Menschen wünschten sich Betreuung rund um die Uhr, die Mitarbeitenden hingegen wollten Familien- und Freizeit. Im weiteren behindere die zunehmende Regulierung im Gesundheitswesen oft Innovationen, das zunehmende Streben nach Individualität in der Gesellschaft stünde einem erhöhten Bedarf nach freiwilligen Helfenden und «Caring Communities» gegenüber und das Silodenken der einzelnen Leistungserbringer stünde der integrierten Versorgung im Weg.

Angesichts dieser und vieler weiterer Herausforderungen formulierte Markus Recks Forderungen an verschiedene Stakeholder: Beispielsweise müssten die Stellen im Gesundheitswesen attraktiver gemacht werden und Betriebsmodelle müssten auf Unterstützung statt Hierarchie setzen (Bericht über das neue Betriebsmodell der Spitex Zürich). Prozesse in den Spitex-Betrieben und in deren Netzwerk müssten weiter digitalisiert werden. Doch: «Technik kann nicht alle Personalprobleme lösen. Menschlichkeit wird immer einen wichtigen Stellenwert in der Spitex behalten.» Markus Reck forderte weiter, dass jetzt für eine stabile sowie kosten- und effizienzorientierte Finanzierung der Spitex und anderer Leistungserbringer gesorgt werden muss. «Es ist sinnvoll, wenn die öffentliche Hand mehr Anreize für die Lenkung von Leistungen und Angeboten schafft.»

Denn sollten bis 2040 Lösungen für alle aktuellen Herausforderungen gefunden sein und funktionieren, dann müssten all diese Handlungsfelder heute angegangen werden, betonte der CEO. «Als Spitex sind wir Teil des Gesundheitswesens. Doch als Spitex-Organisation haben wir auch eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Und die wird in Zukunft immer bedeutender», ist Markus Reck überzeugt.