Durch den demografischen Wandel und der damit einhergehenden Hochaltrigkeit steigt die Anzahl der Personen, die von Multimorbidität betroffen sind, und damit die Komplexität der ambulanten Pflege. Im ambulanten Pflegedienst Spitex arbeiten Pflegeteams mit Mitarbeitenden von unterschiedlichen Kompetenzstufen. Zur Unterstützung in komplexen Situationen können sie auf Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten zurückgreifen.
Aline Regez, Pflegeexpertin APN bei Spitex Zürich hat sich in ihrer Masterarbeit der Zusammenarbeit zwischen Pflegeteams und Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten in der ambulanten Pflege gewidmet.
Die durchgeführte Studie zeigt, dass die Zusammenarbeit durch diverse Faktoren beeinflusst und von den Pflegeteams als weitgehend positiv erlebt wird. Daher ist der Einsatz von Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten in der ambulanten Pflege grundsätzlich zu empfehlen.

Zielsetzung
Das Ziel war es, die Zusammenarbeit zwischen den Pflegeteams und den Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten einer regionalen Spitexorganisation zu untersuchen und Massnahmen zur Optimierung auszuarbeiten. Die Fragestellung lautete: „Wie erleben die Pflegeteams einer regionalen Spitexorganisation die Zusammenarbeit mit den Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten?“
Methode
Ein qualitatives Case Study Design mit vier Subcases wurde verwendet, um detailliert zu beschreiben, wie die Zusammenarbeit erlebt wird. Vier Fokusgruppeninterviews wurden mittels Inhaltsanalyse und Cross-Case Analyse ausgewertet.
Ergebnisse
In der Cross-Case-Analyse zeigen sich die Kategorien für eine optimale Zusammenarbeit: präsent, fachlich vielseitig, entlastend in Koordinationsaufgaben, unterstützend in komplexen Situationen. Folgende Kategorien werden als Störfaktoren in der Zusammenarbeit beschrieben: unterschiedlich engagiert, Zusammenarbeit niedrige Priorität, unübersichtlich. Die Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten sollen mittels gezielter Informationsvermittlung bekannter gemacht werden. Als Implikation für die Praxis sind unter anderem Präsenz und gegenseitiges Rollenverständnis wichtig, damit die Zusammenarbeit als Mehrwert erlebt wird.