Ein Blick in den Kühlschrank sagt viel über Essgewohnheiten und Vorlieben aus. Er gibt auch Auskunft über den Gemütszustand und das gesundheitliche Befinden. Reinhard Thenen ist Teamcoach Hauswirtschaft bei Spitex Zürich und verrät, weshalb er nie ohne Einverständnis in einen Kühlschrank schaut und worauf er dabei achtet.
Reinhard, wie beurteilst Du einen Kühlschrank?
Gut ist ein Kühlschrank, der mit vielfältigen Lebensmittel gefüllt ist und eine abwechslungsreiche Ernährung ermöglicht. Er ist sauber und enthält keine Lebensmittel, deren Haltbarkeit abgelaufen ist.
Mangelhaft ist ein Kühlschrank, der dreckig oder vereist ist sowie verstopfte Lüftungsrohre hat. Ist er leer, enthält er abgelaufene Lebensmittel oder ist er nur einseitig gefüllt, kann das ein Hinweis auf eine mangelhafte Ernährung sein.
Was passiert bei einem «mangelhaften» Kühlschrank?
Im Gespräch mit den Kundinnen und Kunden suchen wir Gründe. Wird nicht gerne gekocht, ist das Einkaufen zu umständlich oder das Reinigen des Kühlschranks zu anstrengend? Wir unterstützen, indem wir bei der regelmässigen Reinigung des Kühlschranks helfen, den Einkauf erledigen oder beim Erstellen der Posti-Liste auf den Kauf von saisonalen Produkten hinweisen. Ein Gehtraining kann das selbstständige Einkaufen wieder ermöglichen.
Ein Kühlschrank ist sehr privat. Schaust Du da einfach rein?
Nein. Die Spitex Zürich Mitarbeitenden achten stets auf die Privatsphäre der Kundinnen und Kunden und agieren nur mit deren Einverständnis. Stark sehbehinderte Personen sind jedoch froh, wenn wir den Kühlschrank gemeinsam inspizieren. Auch bei hochdementen Personen ist das Prüfen von Lebensmitteln auf ihre Haltbarkeit sehr wichtig, um Lebensmittelvergiftungen zu vermeiden.
Am 21. März findet der Tag der Hauswirtschaft statt. Auch bei Spitex Zürich wird dieser mit verschiedenen Aktionen umgesetzt.